Ein Schatzfund aus Winterthur

Ausschnitt aus der Altermatt-Karte von 1796-1798. In der Mitte rechts ist Mümliswil (Mimliswil) zu sehen, links oben der Passwang (Buschwang), über den die Franzosen von Beinwil nach Mümliswil und Balsthal vordrangen.
(Staatsarchiv Solothurn (StASO), Plansammlung, Signatur A 104, Johann Baptist Altermatt, Carte topographique Du Canton de Soleure, 1796-1798)

Aufgabe 8 – Lösung

Wie Du gesehen hast, gibt es einige Gemeinsamkeiten. Der Mümliswiler Fund ist zwar grösser und enthält noch Schweizer Münzen, jedoch ebenfalls Laubtaler aus demselben Zeitraum und wurde ebenfalls mit Absicht kurz vor 1800 verborgen. Die Ecus sind in beiden Fällen gut erhalten, jedoch etwas abgenutzt.

Nun könnte man vermuten, dass einzelne Emigranten nach 1791 oder die 1798 einmarschierenden Franzosen solche Münzen mitbrachten – französisches Geld war allerdings lange vor dem Einfall der Truppen in der Schweiz im Umlauf. Christian Schinzel, der den Mümliswiler Schatzfund untersucht hat, schreibt folgendes zu solchen Funden: «Hortfunde aus der Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts, die französische Münzen enthalten, sind in der Schweiz keine Seltenheit und damit eine Bestätigung für die aus den Münzmandaten und -prüfungen bekannte weite Verbreitung und grosse Akzeptanz des französischen Geldes.» Er führt weitere Beispiele aus der Zeit der Helvetik auf, besonders aus der Innerschweiz, wo im 2. Koalitionskrieg Russen und Franzosen aufeinandertrafen. Auch in anderen Gebieten der Schweiz, z.B. den Kantonen Zürich und Schaffhausen kennt man den Schaffhauser Fund, der 42 ganze und vier halbe Ecus aus den Jahren 1726-1790 enthält.

Höchstwahrscheinlich waren also die unruhigen Zeiten für viele Menschen Grund, ihre Schätze in Sicherheit zu bringen. Doch warum auch immer diese Münzsammlungen verborgen wurden - uns gewähren die Hortfunde heute einen Einblick in den Silbergeldumlauf des 18. Jahrhunderts.