Ein Schatzfund aus Winterthur

Die Vorderseite der Münze wird vom Portrait des Münzherrn (zum Beispiel eines französischen Königs) dominiert; wenn es keine Herrscher gibt, wie im Fall der Städteorte der Schweiz, treten Wappen an die Stelle des Portraits. Die Rückseite der Münze ist für die Herrschaftskommunikation bestimmt: Heilige werden mit ihren Legenden als Landes- oder Bistumspatrone inszeniert, allegorische Darstellungen preisen Herrschertugenden oder Wappenreihen von Vogteien umreissen die eigene Herrschaft.

Bistum Sitten, Kardinal Matthäus Schiner (1499–1522), 1 1/2 Taler 1501 (Münzkabinett Winterthur, S 123). Rückseite: Der Heilige Theodul am Altar kniend mit Engel, Teufel und Glocke.

Aufgabe 2 – Einführung

Neben die Darstellungen auf der Vorder- oder Rückseite treten zahlreiche andere Bildelemente wie beispielsweise Perlkreise, Kränze, Kreuze, Rosetten o.ä. Diese ergänzen ornamental die Darstellung im Feld, unterteilen die Umschrift oder grenzen die Legende von Bild und Rand ab. 

Du lernst im nächsten Schritt einige dieser Elemente kennen.

Erzherzogtum Tirol. Sigismund (1446–1496), 1/2 Guldiner 1484 (Münzkabinett Winterthur, M 39). Rückseite: Geharnischter Reiter auf Turnierross nach rechts sprengend; im Kreis 13 kleine Wappenschilde der habsburgischen Herrschaften.