Winand von Steeg

Pal. lat. 411, f. 7v: Beispiel eines arbor consanguinitatis oder Verwandtschaftsbaums.

Winand von Steeg, auch Winand oder Wynandus Ort, wurde 1371 in Steeg im Bistum Trier geboren. Er besuchte die Lateinschule in Deventer und studierte dann in Heidelberg und Würzburg, wo er zum Doktor des Kanonischen Rechts promoviert wurde und später selbst dozierte. Ausserdem wirkte er als Prediger, Kanoniker, Pfarrer und Advokat, nahm am Konzil von Konstanz teil, hielt sich an einigen Königshöfen auf und unternahm mehrere Reisen und Gesandtschaften für verschiedene politische Entitäten.

Zu den Werken dieses Humanisten, Theologen und Gelehrten gehören unter anderem eine Predigtsammlung, Hymnen und Gedichte, akademische Schriften sowie die eherechtliche Abhandlung Mons quattuor fluvialium arborum (der Berg der vier Fluss-Bäume), die auf einer Vorlesung Winands an der Universität Heidelberg basiert. Aus dieser Schrift stammen die zwei Ausschnitte, die für diese Übung zu transkribieren sind: Zum einen die Widmung an Pfalzgraf Ludwig III., zum anderen eine Anleitung zur Berechnung von Verwandtschaftsgraden anhand eines Stammbaums.