Codex Hardenbergianus – Ergebnis 2

Der Codex Hardenbergianus ist mit seinen zahlreichen Illuminationen eine der prachtvollsten norwegischen Handschriften. Die Initiale auf der Abbildung ist mit Blattgold überzogen und umrahmt die Szene, in der König Magnús das Gesetzbuch einem Mann, der wohl das Gulaþing vertritt, überreicht.

Die gotische Textura ist als Buchschrift mit ihren ausgeprägten Ober- und Unterlängen generell sehr angenehm zu lesen. Die Buchstaben i, m, n und u sind allerdings eher schwer zu unterscheiden, da sie alle im Mittelband liegen und die gleiche Schaftausführung zeigen. Distinktionszeichen als Lese- beziehungsweise Unterscheidungshilfen werden nur spärlich eingesetzt. Der Leser ist daher beim Entziffern oft auf sein altnordisches Sprachgefühl angewiesen.

Der Text der Handschrift ist altnorwegisch, was aber nur in Details erkennbar ist, weil sich Altisländisch und Altnorwegisch zu diesem Zeitpunkt noch sehr ähnlich waren. Unterschiede sind beispielsweise das fehlende h vor l wie in lut (altisländisch hlut) oder der fehlende u-Umlaut in hafum(altisländisch höfum).