Flandernprivileg von Gräfin Margarete 1252

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Inszenierung eines Handelsschiffs mit Fässern im Europäischen Hansemuseum Lübeck. Foto: Europäisches Hansemuseum © Olaf Malzahn.

Die Transkription lautet:

Een groot schip ghebalcht es schuldich den graue 12 d
om tollen ende den leenhouders 4 d vlaemscher munten
Een schip hebbende lose bonighe es schuldich den graue
8 d ende den leenhouders 4 d.
Übersetzung:

Ein großes bebalktes Schiff ist dem Grafen einen Zoll von 12 Denarii schuldig, und den Vasallen 4 Denarii flämischer Münzen.

Ein Schiff mit losen Fässern ist dem Grafen 8 Denarii und den Vasallen 4 Denarii schudig.

Hintergrund:

Neben den Schutzzöllen, die den Kaufleuten im Gegenzug friedlichen Handel sicherten, wurden handelsspezifische Abgaben beispielsweise für Passagen von Meerengen gefordert. Zölle galten für Kaufleute, ihre Handelsgüter und Transportfahrzeuge. 

In diesem Quellenabschnitt wird deutlich, an welche Faktoren die Höhe des Zolls geknüpft war: Nicht nur die Bauweise des Schiffs, sondern auch die Transportweise der Waren bestimmten die zu zahlende Summe.