Winand von Steeg

Pal. lat. 411, f. 8v

Die Transkription lautet:

Ex hiis patet prima regula, quam ponit
dominus Johannes Andree: quod ascendendo et descendendo
quot sunt persone conputatis illis de quibus
quem, tot sunt gradus una dempta. Verbi
gracia in arbore nostra si vis scire quoto
gradu abavus distet a trunco, computa ipsum
et trunctum et personas intermedias, et erunt
quinque; demas unam et manebit gradus
quartus.

Sic descendendo a truncto ad ab-
nepotem totidem gradus erunt eodem modo
calculando. Consimiliter de abavo ad ab-
nepotem truncti viii gradus, quia ix persone.
Similiter computando de abavo ad pro-
nepotem Fratris pare erunt vii gradus, quia
viii persone.
Übersetzung:

Daraus ergibt sich die erste Regel, die Herr Johannes Andreae aufstellt: Dass es beim Hinauf- und Hinabsteigen [im Stammbaum] immer eine Stufe weniger ist, als Personen gezählt werden, von denen [man] jemanden [bestimmen will].
Wenn du zum Beispiel wissen willst, wie viele Grade der Ururgrossvater in unserem Baum vom Stammvater entfernt ist, zähle ihn und den Stammvater und die dazwischenliegenden Personen – es werden fünf sein; nimm eine weg, und du erhältst den vierten Grad.
Wenn man so vom Stammvater zum Ururenkel hinabsteigt und auf die gleiche Weise rechnet, werden es ebensoviele Stufen sein. Ganz gleich sind es vom Ururgrossvater zum Ururenkel des Stammvaters acht Stufen, weil es neun Personen sind. Desgleichen [sind es], wenn man vom Ururgrossvater aus zum Urenkel des Bruders zählt, entsprechend sieben Stufen, weil acht Personen.