Archivaufgabe 1: Schweizer Filmwochenschau

Filmwochenschauen - Einleitung

Filmwochenschauen waren eines der prägenden politischen Kommunikationsmedien des 20. Jahrhunderts. Sie waren ein internationales Phänomen, das sich durch eine mehr oder weniger standardisierte Struktur auszeichnete. Filmwochenschaubeiträge waren meist zwischen 10–15 Minuten lang und vermittelten durch mehrere kurze Filmreportagen, die von einer Stimme aus dem Off kommentiert wurden, das Zeitgeschehen. Sie bildeten die erste institutionalisierte Form der massenmedialen filmischen Nachrichtenerstattung. Typische Themen waren Politik, Militär, Kultur, Sport, Folklore, Technik und Kuriositäten. Filmwochenschauen waren über lange Zeit ein fixer Bestandteil des Kinoprogrammes und wurden jeweils im Vorprogramm von Spielfilmen gezeigt. Das Seherlebnis war also ein kollektives. Die Filmwochenschauen nahmen eine wichtige Rolle in der medialen Weltvermittlung ein, in welcher das Gefühl der Teilhabe am internationalen und lokalen politischen und kulturellen Geschehen erzeugt wurde. Sie prägten also auch die Geschichtswahrnehmung. Die Filmwochenschauen zeichneten sich überdies oft durch eine enge Anbindung an staatliche Institutionen aus.