Eyrbyggja saga

Das Fragment AM 564 a 4to aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts wurde lange für einen Überrest der verlorengegangenen Handschrift Vatnshyrna gehalten, was sich jedoch als Irrtum erwiesen hat. Zu dieser sogenannten Pseudo-Vatnshyrna gehören auch die Fragmente AM 445 b und c 4to, die auch den Namen Melabók tragen und einen Teil der Eyrbyggja saga enthalten.

Die Transkription lautet:

snorri Godi fann at nafni
hans bragz litt vid ostinn ok spurdi hvi hann matadizst sva
seint, snorri þorbrandsson svaradi ok sagdi at laumbunum veri
tregazst vm aatid fyst er þau eru nykefld, þa þreifadi
snorri godi vm kverkar(n)ar a honum ok fann at aur stod vm Þver
ar kverkarnar ok itunguraeturnar tok snorri godi þa spennitaung
ok kipti brott aurinni, ok epter þat matadizst hann.
Übersetzung:

Snorri merkte, dass sein Namensvetter sich nur wenig von dem Käse nahm und fragte, warum er so langsam esse. Snorri Þorbrandsson antwortete darauf und sagte, dass es den Lämmern am schwersten falle zu fressen, wenn ihnen gerade erst ein Holzknebel angelegt worden sei. Da betastete der Gode Snorri seine Kehle und fand, dass ein Pfeil quer in der Kehle steckte und bis an die Zungenwurzel reichte. Da nahm der Gode Snorri eine Zange und zog ihm die Pfeilspitze heraus, und danach aß er wieder richtig.

Solche komischen Darstellungen, gespickt von Ironie und Untertreibungen sind sehr typisch für den Sagastil. In der vorhergehenden Szene bemerken sie erst, dass Þoroddr Þorbrandsson einen Pfeil im Bein hat, weil sie ihm seine blutdurchtränkten Strumpfhosen nicht ausziehen können.