Frühneuzeitliche Quellen aus dem Staatsarchiv Zürich

Die «Leichtfertigkeit» einer Köchin

Ulrich Ban (1510 in Zürich, vor 1576): Gesellschafsscheibe mit Darstellung einer (gesitteten) Zürcher Tafelrunde, um 1540. «Leichtfertige» Wirtshausszenen werden im frühneuzeitlichen Zürich kaum dargestellt (Schweizerisches Nationalmuseum. Landesmuseum Zürich, IN-64.30).

Margareth Bischoffs erste Spuren im Überblick – Ergebnis

Die Quellen, die Du bisher zu Margareth Bischoff gefunden hast, zeichnen sich durch ihren offiziellen Charakter aus. Die Köchin wird durch die Instanzen der Zürcher Obrigkeit befragt, ein eigentliches Selbstzeugnis der Angeklagten findet sich aber nicht - denn auch wenn die Protokollanten die Aussagen Bischoffs genau notiert haben, geben sie deren Worte in ihrer Amts- und Schreibsprache wieder. Meistens halten Kundschaften auch nur die wichtigsten Ergebnisse eines Verhörs fest.

Die Liebe, der Du bei Margareth Bischoff begegnest, ist somit eine, welche die Zürcher Obrigkeit wünscht, aber in der Realität nicht findet und deshalb ahndet: Aufgrund eines Normverstosses wird die Köchin zu einem Fall für die Justiz, und das heisst: Aus eigenem Antrieb sind die Aussagen von Bischoff nicht entstanden. Dieser Entstehungshintergrund gilt für viele Quellen im Staatsarchiv - und er prägt Deine Informationen.