Birgitta-Autograph

Cod. Holm. A 65 fol, Fragment B (Foto: Jens Gustavsson, Kungliga biblioteket): Die Schrift der beiden Fragmente ist sehr ungewöhnlich und charakteristisch für Wachstafeln. Sie deutet auf eine ungeübte Hand hin, was auch die vielen Schreibfehler bestätigen. Dies weist darauf hin, dass Birgitta diesen Entwurf wahrscheinlich selbst schrieb.

Birgitta Birgersdotter (1303 bis 1373) ist die einzige schwedische kanonische Heilige. Sie begründete den Birgittinerorden, der im Spätmittelalter viele Anhänger bekam.

Birgitta ist berühmt für ihre Offenbarungen (Revelationes), die sie selbst auf Schwedisch niederschrieb oder auch diktierte. Darauf wurden sie ins Lateinische übersetzt, um ihre Kanonisierung zu fördern.

Die beiden Papierfragmente aus den 1360er Jahren enthalten die einzigen erhaltenen Entwürfe, die wahrscheinlich aus Birgittas eigener Hand stammen. Ihre anderen altschwedischen Offenbarungen sind spätere Übersetzungen aus dem Lateinischen.

Die hier vorliegende Offenbarung ist auch in den lateinischen Revelationes Extravagantes (Kap. 80) enthalten. In ihr spricht die Mutter Gottes durch Birgitta und bietet Hilfe an, um einem neuen, besseren König zur Macht zu verhelfen.