Frühneuzeitliche Quellen aus dem Staatsarchiv Zürich

Die «Leichtfertigkeit» einer Köchin

Lektüre der Schachtel «A 27.102» (=«Kundschaften und Nachgänge», 1668) im Lesesaal des StAZH. Die Verhöre von Margareth Bischoff finden sich nach einem Drittel der Schachtel.

Kundschaften zur Köchin Margareth Bischoff – Erklärung

«Kundschaften und Nachgänge» (A 27) sind Verhöre und Zeugenbefragungen, die für Zürich in grosser Zahl überliefert sind: Für die Frühe Neuzeit liegen im Staatsarchiv ungefähr 170 Schachteln davon vor. Je nach Genauigkeit der Schreiber sind die Verhöre nuancenreich protokolliert worden, so dass Du fast am Verhör von früher teilnehmen kannst. Du solltest allerdings nicht vergessen, dass diese keine freiwilligen «Gespräche» sind, sondern durch die Behörden erzwungene.
Zunächst gilt es festzustellen, in welcher Schachtel die Kundschaften von 1668 aufbewahrt sind. Hier hilft das Verzeichnis über den Aktenbestand «A» weiter, das Dir für die Kundschaften des Jahres 1668 die Schachtel 102 nennt, die Du dann mit der Signatur «A 27.102» bestellst und eine halbe Stunde später im Lesesaal öffnest.
Bei der Durchsicht stellst Du fest, dass die Kundschaften grösstenteils chronologisch geordnet sind. Den Fall Margareth Bischoff in der Schachtel zu finden, ist trotzdem nicht ganz einfach. Du kennst das genaue Datum ihrer Befragung ja nicht, und zudem kommt es nicht selten vor, dass die Ordnung durch Benutzung oder Aktenverlust gestört ist. Du hast aber Glück: Nach einem Drittel der Schachtel finden sich die Kundschaften zu den «Leichtfertigkeiten» der ehemaligen Köchin.