Möðruvallabók



Eine Seite aus der Möðruvallabók. Arnamagnæanische Sammlung, 132 fol.

Die Möðruvallabók (AM 132 fol.) ist eine der bedeutendsten isländischen Handschriften. Mit ihren insgesamt elf Isländersagas ist sie fast eine Art Saga-Bibliothek. Die Handschrift ist im 14. Jahrhundert möglicherweise auf dem Hof Möðruvellir im Eyjafjörður in Nordisland entstanden, nach welchem sie benannt ist. Sie umfasst 200 Blätter und ist in gotischer Textura geschrieben unter leichtem Einfluss der Kursive.

Zu den elf Isländersagas der Möðruvallabók gehört auch die Egils saga, eines der bedeutendsten Werke dieser Gattung. Die Familie des streitbaren Skalden und Protagonisten der Saga, Egill Skallagrímsson, ist mit den norwegischen Königen schon seit zwei Generationen verfeindet. Egill stellt in der gewählten Passage der Handschrift eine sogenannte níðstöng(Schmähstange) gegen König Eiríkr Blóðøx (Blutaxt) und dessen Königin Gunnhildr auf.