Frühneuzeitliche Quellen aus dem Staatsarchiv Zürich

Die «Leichtfertigkeit» einer Köchin

Kundschaften zur Köchin Margareth Bischoff – Aufgabe

Die beiden Verhöre mit Margareth Bischoff fanden am 14. und 17. April 1668 statt. Das wichtige Verhör ist das erste.

Transkription

Ehrengedachte herren [die Zunftmeister Trueb, Ulinger und Simler] sind zu der im Öettenbach verhafften Margretha Bischoffin von Elliken, gewesner köchin bim Adler, gekehrt, sy ernstlichen ermahnet anzuzeigen, wie vill sich mit ihro in unzucht vertrapt. Die sagt, daß sich [sie] mehr alß die neün, so sy vor ehegricht und im spithal angegeben, nit wüße, habe auch mit niemandem wyters nicht gehabt. Wann sy mehrere wüßte, hette sy selbige vor im spittal angezeiget, damit ihr gefangenschafft nit verlengeret wurde.

Demnach ward sy alleß ernsts befraget, waß sy über die wirthin bim Adler wüße. Sagt, sy wüße nüt ohnerbahres uff sy, weder daß sy bey den gesten znacht lenger uff alß der mann und daß insgmein in huß vill fluchens und schwerens. Mehrers seige ihro nit in wüßen. Sy seige in der oberkeith gewalt, man möge sy hinthuen, wo mann wolle, sy könne nichts anders sagen.

Nachgänge, A 27.102, 14. April 1668: Transkription.

Wofür interessieren sich die Zürcher Kundschafter (die Zunftmeister Trueb, Ulinger und Simler) besonders?