Archivaufgabe 2: Das Videoladen-Archiv

Video war eines der wichtigsten Medien, das die Zürcher Jugendbewegung der frühen 1980er Jahre nutzte, um ihre Aktionen zu dokumentieren und medial zu vermitteln. So auch diese Störaktion an einer Veranstaltung der SP; der Kameramann ist am linken Bildrand zu erkennen. Vogler, Gertrud: Wohndemo Chaotikon 22.04.1981, Zürich 1981, Schweizerisches Sozialarchiv, F_0507: Vogel, Gertrud, Signatur: F 5107-Na-12-073-020, © Schweizerisches Sozialarchiv. Online: Schweizerisches Sozialarchiv [Stand 15.05.2021].

In dieser Aufgabe wirst du mit der Datenbank Bild + Ton des Schweizerischen Sozialarchivs in Zürich bekannt gemacht und erhältst Einblicke in einen aufregenden Quellenbestand zur Zürcher Jugendbewegung der 1980er-Jahre: Das Archiv des Videoladens Zürich. Der Bestand umfasst rund 180 Videotapes mit vorwiegend ungeschnittenem Rohmaterial und deckt die Zeit zwischen 1979 und 1987 ab. Diese Videotapes wurden von Spezialist*innen gereinigt und zwischen 2016 und 2018 unter Mitwirkung des Vereins Memoriav digitalisiert.
 
Der Bestand bildet eine einzigartige audiovisuelle Ressource zur Geschichte der Zürcher Jugendbewegung, des Autonomen Jugendzentrums, der Besetzer*innenszene und des Video-Aktivismus der späten 1970er- und frühen 1980er-Jahre. Er zeigt auf, wie Videotechnik die audiovisuelle Medialisierung der Perspektiven der Bewegung erlaubte, und bietet intime Einblicke in deren internes Funktionieren. Aber auch für allgemeinere Fragestellungen zur Stadtgeschichte ist der Bestand aufschlussreich. Gerade in Kombination mit dem ebenfalls über die Datenbank Bild + Ton zugänglichen Videobestandes »Stadt in Bewegung«, ist das Material des Videoladenarchivs spannend. Dieser Bestand umfasst 106 Videofilme aus der 1980er-Bewegung, die zum Teil aus dem Rohmaterial des Filmladenarchivs zusammengeschnitten wurden.