Ein Schatzfund aus Winterthur

Oben: Graveurzeichen; Münzstättenzeichen (Nr. 16 und 20)
Unten: Directeurzeichen (Nr. 8 und 11)

Aufgabe 5 – Einführung

Es gibt viele Münzen, die das Zeichen ihres Herstellungs- bzw. Ausgabeortes (Münzstätte) tragen. Als Münzstättenzeichen können Buchstaben, Bilder, Zahlen oder eine Kombination dieser Elemente verwendet werden. 

Die Fundmünzen aus der Obergasse tragen die Münzstättenzeichen auf der Rückseite, unten zwischen den Olivenzweigen. Optisch steht das Zeichen bei diesen Münzen in der Umschrift. Während die Umschrift jedoch unten auf dem Kopf steht, ist das Zeichen gleich wie das Bild ausgerichtet. Bei den abgebildeten Münzen ist es das L bzw. eine kleine Kuh.

Ähnliche, aber oft kleinere Zeichen weisen hingegen auf den Graveur des Prägestempels (Prägung) und auf den Directeur de l'atelier hin. Es sind meist kleine Tiere, Pflanzen oder Gegenstände. 
Die Stücke im Schatzfund tragen Graveurzeichen in der Rückseitenlegende: Zuoberst siehst Du die Rose des Jean Babtiste Rossy, Graveur in Bayonne. Im zweiten Bild ist eine Garbe, Zeichen des Pierre Joseph Duvivé dit Duffault aus Pau.

Unter oder rechts neben der Büste auf der Vorderseite, selten auch in der Umschrift, siehst Du das Zeichen des Directeurs. Bei der Münze im dritten Bild siehst Du einen Anker. Dieser ist das Zeichen von Pierre Nardot, der 1728 bis 1764 Produktionsleiter in Dijon war (die Münze ist von 1735). Der kleine Fuchs auf der letzten Münze links weist auf Mathieu Renard Du Petiton hin, der 1738 - 1757 in Paris Münzstättenleiter und Schatzmeister war (die Münze ist von 1756).