Archivaufgabe 2: Das Videoladen-Archiv
Videotechnik und audiovisuelle Revolution - Einleitung
1967 kam mit dem Portapak das erste kompakte und batteriebetrieben Videotapingsystem auf den Markt, das von einer einzelnen Person operiert werden konnte. Die Videotapes waren mehrfach überspielbar und vergleichsweise billig. Gegenüber den früheren Fernsehkameras, deren Operation eine ganze Crew erforderte, und dem infrastruktur- und kostenintensiven Film kam dies einer medialen Revolution gleich. Die Geräte waren einfach zu bedienen, und konnten unmittelbar nach der Aufnahme gezeigt werden, die Kosten und die die zeitliche Verschiebung durch die Entwicklung fielen weg. Auch wenn die Qualität bei weitem nicht mit Film und Fernsehproduktionen mithalten konnte, bedeutete die massiv höhere Zugänglichkeit neuer Videotechnologie nichts anderes als eine Demokratisierung der Produktion bewegter Bilder. Aktivist*innen eigneten sich das neue Medium im Rahmen des gesellschaftlichen Aufbruchs der späten 60er und der 70er Jahre sofort an, um mittels bewegter Bilder alternative Perspektiven medial aufzuzeichnen.