Karten datieren – Ergebnis
Die Karten zeigen eine klare Ausdehnung der Fabrikgebiete zwischen 1850 und 1904:
Wildkarte von 1850: Vielleicht hast Du diese Karte als jüngste datiert. Das wäre nicht falsch überlegt, denn die sogenannte Wildkarte ist kartographisch die aufwendigste. Sie ist das Ergbenis einer Vermessung des gesamten Kantons Zürich, und setzt vier Farben ein um Gebäude, Gewässer, Gelände und Höhenkurven anzuzeigen. Allerdings ist das Stadtbild von Winterthur, das die Karte wiedergibt, noch bescheiden im Vergleich zu demjenigen der beiden weiteren Karten: Es sind erst vereinzelt Fabrikgebäude, wie zum Beispiel die Giesserei Sulzer (südwestlich der Altstadt) am oberen Rand des Tössfeld-Quartiers, zu erkennen. Auffällig ist das Fehlen des Bahnhofes. Dieser wurde erst 1855 gebaut.
Karte von 1885: Unterdessen ist der Personen- und Güterbahnhof entstanden. Das Fabrikgelände der Giesserei Sulzer ist stark ausgebaut. Südwestlich davon sind die ersten Gebäude der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) zu erkennen.
Karte von 1904: Die Fabriken Sulzer und SLM haben sich seit 1885 erneut ausgedehnt, sodass sich die Lücke zwischen ihnen allmählich schliesst.
Bei einem Vergleich von allen drei Karten stellst Du fest, dass die Stadt zwischen 1850 und 1904 einen rasanten Zuwachs an industriellen Produktionsstätten verzeichnete. Doch nicht nur die Anzahl der Fabriken ist in dieser Zeit angestiegen, sondern auch die Anzahl der BewohnerInnen Winterthurs: Innerhalb dieser Periode verdreifachte sich die Bevölkerungszahl von ca. 13'000 auf ca. 40'000 Menschen. Die genauen Zahlen findest du im Historischen Lexikon der Schweiz.