Lautveränderungen – Einleitung

Veränderungen im Lautbestand einer Sprache sind nur über einen längeren Zeitraum hin beobachtbar. Dabei können sich einzelne Laute spontan verändern. Als Beispiel kann hier jene Diphthongierung des Langvokals /i:/ zu einem /ei/ beim Übergang vom Mittelhochdeutschen zum Frühneuhochdeutschen angeführt werden, der wir im Weinrezept bereits begegnet sind: wyn wurde zu wein.
Lautwandel kann aber auch durch eine bestimmte lautliche Umgebung gesteuert werden. Hier können die deutschen Umlaute ä, ö, ü als Beispiele genannt werden. Durch solche Veränderungen kann das Lautinventar einer Sprache erweitert, aber auch verringert werden.

Im Folgenden wirst Du vier lautliche Veränderungen im Weinrezept untersuchen. Es sind jeweils Wortpaare vorgegeben, die eine dieser Veränderungen durchlaufen haben.

Lautwandel vollziehen sich allmählich und über kürzere Zeitabstande kaum bemerkbar; langfristig aber können sie zu neuen Lauten und auch Schreibweisen im Sprachsystem führen.
Bild: J. J. Grandville: Apollon descend vers la Grenouille (1844).