Schreibung und Lautung: mhd. i – Ergebnis

Schreibung Vorkommen Lautwert entspricht mhd.
<y>

wysem, wyn, by

lang /i:/

mhd. î

<i>

im, item, willt, nim, ist, in, darin, sig, nit, hinus

kurz /i/

mhd. i

Durch diese Übung stellen wir also fest: Die Schreibung des Langvokals wird in diesem Textstück konsequent durch <y>, diejenige des Kurzvokals konsequent durch <i> wiedergegeben.
Der Schreiber unterscheidet, ob das i lang oder kurz ausgesprochen wird. Dies muss jedoch nicht so regelhaft geschehen. Im Frühnhd. kann das kurze i prinzipiell mit folgenden Graphemen wiedergegeben werden: i, j, y, ÿ, ý. Dasselbe trifft auf das lange i zu, hier gibt es noch weitere Schreibvarianten: ie, ij, ye etc.

PS: sig geht auf langes i zurück (mhd./alem. sîg) und ist dann gekürzt worden.

Ausschnitt aus dem Einsiedler Weinrezept:
«Item wiltt du uß wysem wyn rotten machen, ...»