Gísla saga Súrssonar



AM 556 a 4to, fol. 55v
Die Handschrift entstand in Island Ende des 15. Jahrhunderts. Im Spätmittelalter gibt es neben Briefen auch immer mehr Bücher in Kursive. Hier handelt es sich um eine nördliche Cursiva antiquior, die im 14. Jahrhundert ihre Blüte erlebte.

Die Pergamenthandschrift AM 556 a 4to ist eine der Haupthandschriften der Isländersaga Gísla saga Súrssonarund enthält deren kürzere Version. Die längere ist nur in neuzeitlichen Abschriften erhalten, deren Vorlage spurlos verschwunden ist. Die Forschung ist sich bis heute nicht einig, welche Version die ältere ist.

Gísli, der Held der Saga, erscheint mit seinem Bruder Þorkell und seinen Schwägern Þorgrímr und Vésteinn an einer Thingversammlung. Das überhebliche Benehmen dieser Gruppe stößt auf Ablehnung. Es wird ihnen prophezeit, dass ihre Freundschaft keine drei Jahre halten werde. Gísli schlägt deshalb vor, sie durch eine Eidbrüderschaft zu besiegeln, damit die Prophezeiung nicht eintrete.

Im folgenden Abschnitt wird die Schließung der Eidbrüderschaft erzählt. In dieser Handschrift dienen die Akzente als Distinktionszeichen und müssen nicht transkribiert werden.