Metzgerzunftsatzung


Die Tradition der St. Galler Bratwürste reicht bis ins Mittelalter:
Stadtarchiv St. Gallen, Bd. 610, S. 27.

St. Gallens Bratwürste, insbesondere die OLMA-Bratwurst, gehören zu den Spezialitäten, auf welche die Stadt grossen Wert legt. Diese Tradition reicht weit zurück: Das erste St. Galler Bratwurstrezept findet sich in den Metzgerzunft-Satzungen von 1438.
Die Zunftsatzungen aller sechs St. Galler Zünfte (Weber, Schmiede, Schneider, Schuhmacher, Pfister, Metzger) wurden vom städtischen Rat und nicht von den Zünften selbst aufgesetzt. Dadurch übernahm er auch die Verantwortung für deren Einhaltung. Bei der Metzgerzunft zeigte sich dies darin, dass der «Fleischschauer» vom Rat bestellt wurde. Er musste sicherstellen, dass die Satzungen eingehalten wurden. Zuwiderhandelnde wurden gebüsst.
Zunftsatzungen beinhalteten in zahlreichen Städten ähnliche Merkmale: Grossen Platz nahmen jeweils Massnahmen zur Qualitätssicherung und zur Preisregulierung ein. Weiter sollten die Konkurrenz durch Nichtzünfter ausgeschaltet und die Sicherung der Rohstoffe gewährleistet werden. So ist z.B. für die Metzgerzunft festgehalten, dass fremde Händler ihre Schweine für mindestens drei Tage auf den Markt zu bringen hatten und dass die Schweine bis am Mittag des dritten Tages nicht en gros eingekauft werden durften. Damit sollte jeder Metzger die Gelegenheit haben, Schweine zu erstehen.

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