Mit diesen 5 Farben und 2 Metallen kommen die meisten Wappen aus, wobei Purpur im deutschsprachigen Raum eher selten eingesetzt wird. Bild: Wikipedia

Das Wappen ist einigen ungeschriebenen Normen unterstellt, die nicht als von oben herab diktiertes Regelwerk, sondern aus dem Wappengebrauch entstanden sind. Alle diese Normen entstanden aus Tradition, Praktikabilität und Konventionen.
Die wichtigste Regel ist die Erkenntlichkeit. Ein Wappen muss so klar und übersichtlich sein, dass es sofort erkannt werden kann. Ist die Erkenntlichkeit nicht gegeben, kann die eigentliche Funktion des Wappens nicht gewährleistet werden.
Abgesehen von der Erkenntlichkeit sind zwei weitere Konventionen wichtig. Zum einen ist dies die Stilisierung: Objekte und Figuren auf Wappen entsprechen nicht der Wirklichkeit, sondern werden in der Regel stark stilisiert. Starke Abstrahierung und das Weglassen von Details sind darum erwünscht.
Zum anderen ist das die Farbgebung, auch Tingierung genannt. Die Heraldik kommt mit wenigen Farben aus. Man unterscheidet zwischen Metallen und Farben. Um ein möglichst kontrastreiches Wappen zu erhalten, sollten Farben auf Metalle treffen und umgekehrt. Ein nur aus Farben oder Metallen bestehendes Wappen ist darum unüblich. Verstösse gegen diese Regeln sind aber nicht ungewöhnlich, da diese Regeln nie verbindlich waren.

Die Schwertlilie gilt als Vorbild für die heraldische Lilie. Bild: Wikimedia Commons

Die starke Stilisierung der Lilie in der Heraldik ermöglicht ein einfaches Erkennen der Blume, wie hier im Wappen Frankreichs aus einem Wappenbuch aus dem 16. Jh. Bild: Digitale Sammlungen