Kartular

Schriften aus dem 14. Jahrhundert

Das Kloster Königsfelden in einer Radierung aus dem 19. Jahrhundert.

Bild: Franz Hegi, Zentralbibliothek Zürich

Datierung des Codex – Erklärung

Bevor wir uns dem Inhalt zuwenden, soll eine Datierung des Codex vorgenommen werden. Eine möglichst genaue Bestimmung des Herstellungsjahres ist ebenfalls immer Teil der kodikologischen Analyse. Mit einer solchen Datierung können auch Datierungsangaben aus der Literatur überprüft werden. Das Prinzip der Datierung ist einfach, wenn auch teilweise ziemlich aufwendig: Man sieht sich alle Datierungsformeln der in dem Buch eingetragenen Urkunden an. Das Jahr, aus dem die jüngste Urkunde stammt, ist dann auch das frühestmögliche Datierungsjahr des Codex.

Gibt es in einem Kopialbuch beispielsweise Dokumente aus dem Jahr 1420, 1426 und 1427, so nimmt man an, dass der Codex um das Jahr 1427 abgeschlossen wurde. Allerdings muss man aufpassen, dass man sich von nachträglichen Ergänzungen nicht täuschen lässt. Solche später hinzugefügten Urkunden erkennt man meist am Schriftbild.

Für die folgende Übung wurden exemplarisch vier Urkundeneinträge gewählt, die für die Bestimmung der frühestmöglichen Datierung des Codex genutzt werden sollen.